Der Lebenszyklus eines SPAC besteht aus drei Phasen: Gründungs-, IBC- und De-Spacing- bzw. Liquidationsphase.
Phase A: Gründung
- Der Sponsor gründet zusammen mit den künftigen Verwaltungsräten eine schweizerische Aktiengesellschaft. Die SPAC ist ein Zweckvehikel, um mit einem privaten Unternehmen zu fusionieren und dieses so an die Börse zu bringen und engagiert zu begleiten.
- Der Sponsor übernimmt die Finanzierung der Initialkosten, des IPO und der operativen Kosten bis zum IBC und erhält im Gegenzug Vorzugsaktien (Gründeraktien) und Warrants (für künftige Kapitalerhöhungen).
- Durchführung einer Roadshow bei institutionellen Investoren unter der Leitung des SPAC-Verwaltungsrats.
- IPO zur Eigenkapitalaufnahme durch Ausgabe von SPAC-Aktien und Warrants an institutionelle und private Investoren.
- Einzahlung des gesamten Emissionserlöses auf ein Sperrkonto (Escrow-Account).
- Kotierung des SPAC an der SIX Swiss Exchange und Aufnahme eines regulären Handels der Aktien und Warrants.
Phase B: Initial Business Combination (IBC)
- Das SPAC-Management und der Sponsor evaluieren operative Zielgesellschaften, die mit der SPAC fusioniert oder durch die SPAC ganz (oder teilweise) übernommen werden können.
- (Kapitalerhöhung, falls notwendig – meistens mittels PIPE-Transaktion).
- Das Target-Unternehmen wird den SPAC-Eigentümern präsentiert und die Aktionäre stimmen an einer ausserordentlichen Generalversammlung über die Fusion/Übernahme mit dem Target ab. Bei Zustimmung haben die SPAC-Eigentümer drei Möglichkeiten:
- Aktien behalten als Aktionär der kombinierten Gesellschaft;
- Verkauf der Aktien über die Börse;
- Gebrauch des Rückkaufsrechts (Verkauf der Aktien an die SPAC zum Initialwert), wenn er eine Ablehnung zum Deal erteilt hat
Den Warrant behält der Investor als Entschädigung für sein Risiko.
Phase C: De-Spacing des SPAC oder Liquidation
- Formelle Umsetzung der Fusion/Übernahme, wobei die SPAC aufgelöst und die Mittel des Sperrkontos für den Kauf der operativen Zielgesellschaft aufgewendet werden.
- Ticker/Symbol wird angepasst und geht auf die operative Zielgesellschaft über, welche die Börsenkotierung der SPAC übernimmt, Altaktionäre verkaufen oder verbleiben als Aktionäre der neuen börsenkotierten Gesellschaft (wobei der Sponsor einem Lockup von üblicherweise 6 Monate oder länger unterliegt).
- (Falls innerhalb von 24 Monaten nach dem IPO keine Transaktion stattgefunden hat, erfolgt die Liquidation der SPAC und die Rückzahlung des IPO-Emissionserlöses an die Investoren. Der Sponsor verliert sein ganzes initiales Gründerkapital als Risiko-Investment.)